Aufruf

Leben schützen! Abtreibung legalisieren! – Für eine feministische Praxis!

Seit 2010 versammeln sich Abtreibungsgegner:innen zu einem sogenannten “Schweigemarsch für das Leben” in Annaberg-Buchholz.

Die Veranstaltung wird aktuell vom Verein “Lebensrecht Sachsen e.V.” organisiert und stellt ein Sammelbecken für Personen und Organisationen, die Nationalismus, Sexismus und feindliche Einstellungen gegenüber Frauen, homosexuellen Menschen sowie trans-, inter*-, und nicht binären Personen verbreiten.

Eines ihrer Hauptziele ist das absolute Verbot von Abtreibung, ohne die Möglichkeit auf Ausnahmen, sowie ein weiteres Bestehen des Vebots von Sterbehilfe.

Aufgrund restriktiver Gesetze haben jährlich ca. 22 Millionen ungewollt Schwangere weltweit keinen Zugang zu einem sicheren, legalen Schwangerschaftsabbruch. Jedes Jahr sterben ca. 47.000 schwangere Personen an den Folgen von unsicher durchgeführten Schwangerschaftsabbrüchen. Unzählige weitere leiden unter gesundheitlichen Folgen oder juristischer Verfolgung.

Daher sind Abtreibungsgegner:innen nicht für das Leben. Denn wer das Leben von Menschen, die die Schwangerschaft beenden möchten, muss Abtreibungen legalisieren! Diese Legalisierung ist auch in Deutschland nicht erreicht.

Wir kämpfen für ein selbstbestimmtes Leben und deshalb fordern wir:
* Die Abschaffung von § 218 StGB! Abtreibungen müssen legal, kostenlos und sicher sein!
* Informationsfreiheit umsetzen! Es muss möglich sein, öffentlich über Abtreibungsmöglichkeiten aufzuklären! §219a StGB abschaffen!
* Aufklärung und Abtreibung ermöglichen! Lokale Beratungsstellen und medizinische Einrichtungen für die Eingriffe müssen bundesweit vorhanden sein.
* Inklusion leben! Für eine Gesellschaft, in der es keine Rolle spielt, ob ein Kind mit oder ohne Behinderung auf die Welt kommt!
* Die Gleichberechtigung aller sexuellen Lebensweisen und geschlechtlichen Identitäten!
* Einen weltweiten kostenlosen Zugang zu Aufklärung über den menschlichen Körper und Sexualität, sowie Verhütungsmitteln!

Und nun, in Zeiten der eingeschränkten Bewegungsfreiheit, zur Bekämpfung der Verbreitung von Corona:

* Abschaffung der Zwangsberatung – in Zeiten von Corona und auch sonst!
* Grenzöffnung für Menschen die eine sichere Abtreibung in Deutschland oder anderen Ländern brauchen – die Grenzschließungen wegen Corona müssen in diesem Fall außer Kraft gesetzt werden
* Abtreibungen sind wichtige medizinische Eingriffe und dürfen auch in Zeiten von Corona nicht abgelehnt werden

Kommt mit uns am 19.06.2021 zur Demonstration nach Annaberg-Buchholz! Das Motto lautet dieses Jahr: “Damals wie heute – für eine feministische Praxis!”. Damit nehmen wir Bezug auf (leider) 150 Jahre §218 in Deutschland. In unserer Mobireihe betrachten wir mit Beginn im Kaiserreich bis heute Kämpfe für körperliche und sexuelle Selbstbestimmung. Und dann führen wir in Annaberg-Buchholz die Kämpfe weiter fort – Fundis und Rechten den Tag versauen!

Anreise:
Es wird dieses Jahr auf Grund von Corona keine Anreisemöglichkeit mit Bussen geben. Wir setzen darauf, dass ihr euch selbstorganisiert um eine Anreise kümmert. Es ist eine gemeinsame Zuganreise aus Städten geplant, wir werden rechtzeitig darüber informieren.
Bitte achtet bei An-/Abreise und auf der Demonstration stets auf genug Abstand und insbesondere das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung