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Pressemitteilung #SafeAbortionDay: 28.9.2021 – Kundgebung in Dresden zum Internationalen Tag für sichere Schwangerschaftsabbrüche

Am Dienstag, 28.09.2021 findet der Internationale Tag für sichere Schwangerschaftsabbrüche statt – der International Safe Abortion Day. Aus diesem Anlass laden die Beratungsstellen Pro Familia Sachsen, das Projekt Melisse und Pro Choice Sachsen zu einer Kundgebung auf den Neustädter Markt in Dresden ein.

In diesem Jahr steht die Kundgebung unter dem Motto “Weg mit § 218 StGB – 150 Jahre Widerstand”. Mit zahlreichen anderen Pro Choice Initiativen in vielen anderen deutschen Städten werden wir am 28.9. die Streichung des § 218 aus dem Strafgesetzbuch fordern. Die Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen im Strafgesetzbuch entmündigt Betroffene und verweigert ihnen eine würdevolle, selbstbestimmte Entscheidung. Auch die medizinische Versorgungssituation wird immer kritischer, da immer weniger Ärzt*innen Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Ärzt*innen dürfen zudem auf ihren Websites nicht ausführlich über Schwangerschaftsabbrüche informieren, weil der Paragraf 219a StGB dies verbietet.

Wir fordern das Recht auf kostenlose, wohnortnahe und sichere Schwangerschaftsabbrüche ohne Beratungszwang. Wir fordern, dass Schwangerschaftsabbrüche als Grundversorgung anerkannt und Kassenleistung werden.
Wir fordern, dass die Behandlung in die medizinische Ausbildung integriert wird.
Wir fordern eine vollständige Legalisierung durch Streichung des § 218 und § 219 aus dem Strafgesetzbuch.

Informationen zum Ablauf
16:00 – 19:00 Informationsstände von ProFamilia und Melisse Projekt, kritische Medizinerinnen,   Malobeo, Frauen- und Mädchen-Gesundheitszentrum Medea e.V., sowieso* Frauen für Frauen e.V. und Buchladen Pusteblume

17:00 – 19:00 Redebeiträge
Goldener Reiter/Neustädter Markt

Informationen finden Sie auch in den Sozialen Netzwerken unter:
twitter: @ProChoice_SN
Blog: www.schweigemarsch-stoppen.de
Facebook: https://www.facebook.com/profamilia.bv, www.facebook.com/prochoicesachsen/

 

Filmscreening – “The 8th”

Filmscreening – The 8th – 2020 – 1h 34min – engl. 
Donnerstag, den 23.09.2021 18.30 Uhr // AZ conni 
The 8th erzählt die Geschichte eines Kampfes gegen eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze der Welt, eine Geschichte über  beeindruckenden Graswurzelaktivismus
Vor weniger als vier Jahren konnten ungewollt Schwangere  in Irland nicht legal abtreiben. Tausende waren gezwungen, nach England zu reisen, um eine ungewollte Schwangerschaft sicher zu beenden. Der neue Dokumentarfilm “The 8th” zeichnet die irische Kampagne zur Abschaffung des 8. Verfassungszusatzes nach, der Abtreibung verfassungsmäßig verbot. Er zeigt den Wandel des Landes von einem konservativen Staat, der der katholischen Kirche hörig war, zu einer liberaleren, säkularen Gesellschaft.
“The 8th” lässt dabei Stimmen von beiden Seiten der Debatte zu Wort kommen, konzentriert sich aber vor allem auf die dynamischen weiblichen Anführerinnen der ProChoice-Kampagne. Der Film begleitet die erfahrene Aktivistin Ailbhe Smyth und die selbsternannte Glitzer-Aktivistin Andrea Horan, die eine kühne Strategie des Aktivismus an der Basis verfolgen und das Unmögliche möglich machen.
“The 8th”  ist eine eindringliche Erzählung, eine warnende Geschichte und ein Fahrplan für fortschrittliche Reformen in einer Ära, in der die reproduktiven Rechte auf der ganzen Welt bedroht sind.
Im Anschluss des Filmes könnt ihr euch mit Pro Choice Aktivistinnen über den FIlm, den Safe Abortion Day am 28.09.21 und viel mehr unterhalten!

Workshop “150 Jahre Kriminalisierung sind genug – Weg mit §218!”

 

„We can´t believe we still have to protest this shit“:
Wenn es um die Entkriminalisierung von Abtreibungen geht, dann reihen wir uns ein in eine mindestens 150-jährige Geschichte von Kämpfer:innen für sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung hier in Deutschland.  Solange schon gibt einen ganz bestimmten Paragrafen im Deutschen Strafgesetzbuch, der Schwangerschaftsabbrüche nach Mord und Totschlag einordnet: der §218. Er ist Grundlage für Austragungs- und Beratungszwang. Er ist Grundlage für die Beschneidung selbstbestimmter Entscheidungen.
Eine ersatzlose Streichung des §218 ist längst überfällig. Nur, wie erreichen wir das? Wie erkämpfen wir freie, sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche?
Diesen und weiteren Fragen geht der interaktive Workshop open to all gender in Vorbereitung auf den Safe Abortion Day am 28.09.2021 nach. Gemeinsam mit Aktivist:innen von Pro Choice Sachsen und Maja vom Educat Kollektiv e.V. erfahrt ihr mehr über ProChoice Bündnisse und Bewegungen aus aller Welt und überlegt gemeinsam, wie unsichere Abtreibungen zur Geschichte werden #makeunsafeabortionhistory. 
Wir möchten unsere Veranstaltungen weitestgehend barrierearm gestalten. Bitte geben Sie uns eine Rückmeldung bei entsprechenden Bedarfen. Der Planung wegen bitten wir auch um eine unverbindliche Anmeldung an email hidden; JavaScript is required wird der Planung wegen gebeten. Kommt aber auch gern spontan vorbei!
Mittwoch, den 22. 09.2021 17 Uhr bis 20 Uhr // AZ Conni in Dresden 

ABGESAGT: Aufruf für den 19.06.2021: “Damals wie heute – für eine feministische Praxis!”.

Leben schützen! Abtreibung legalisieren! – Für eine feministische Praxis!

ABGESAGT: Da die Fundis ihren Schweigemarsch abgesagt haben, haben wir uns dafür entschieden auch unseren Protest in Annaberg-Buchholz abzusagen.
Wenn sie ihr Fachforum später im Jahr noch abhalten wollen, werden wir euch weitere Infos dazu bereitstellen. -Also stay tuned!

Seit 2010 versammeln sich Abtreibungsgegner:innen zu einem sogenannten “Schweigemarsch für das Leben” in Annaberg-Buchholz.

Die Veranstaltung wird aktuell vom Verein “Lebensrecht Sachsen e.V.” organisiert und stellt ein Sammelbecken für Personen und Organisationen, die Nationalismus, Sexismus und feindliche Einstellungen gegenüber Frauen, homosexuellen Menschen sowie trans-, inter*-, und nicht binären Personen verbreiten.

Eines ihrer Hauptziele ist das absolute Verbot von Abtreibung, ohne die Möglichkeit auf Ausnahmen, sowie ein weiteres Bestehen des Vebots von Sterbehilfe.

Aufgrund restriktiver Gesetze haben jährlich ca. 22 Millionen ungewollt Schwangere weltweit keinen Zugang zu einem sicheren, legalen Schwangerschaftsabbruch. Jedes Jahr sterben ca. 47.000 schwangere Personen an den Folgen von unsicher durchgeführten Schwangerschaftsabbrüchen. Unzählige weitere leiden unter gesundheitlichen Folgen oder juristischer Verfolgung.

Daher sind Abtreibungsgegner:innen nicht für das Leben. Denn wer das Leben von Menschen, die die Schwangerschaft beenden möchten, muss Abtreibungen legalisieren! Diese Legalisierung ist auch in Deutschland nicht erreicht.

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„Immer wieder jüdische Hände…“ – Antisemitismus in Abtreibungsdebatten – Weimarer Republik und heute

organisiert von Pro Choice Leipzig 

Vortrag von Pola Behr.
27.05.2021 – 19:00

Anfeindungen gegen Ärzt*innen, die sich für ein Recht auf Schwangerschaftsabbrüche einsetzen, haben eine lange Geschichte. 1931 wurden in Stuttgart die Ärzt*innen Friedrich Wolf und Else Kienle aufgrund des §218 verhaftet. Feministische und kommunistische Bewegungen solidarisierten sich daraufhin mit den beiden Ärzt*innen. Wohingegen Kienle und Wolf in der konservativen und nationalsozialistischen Presse verbal attackiert wurden. Dabei ging es weniger um gegensätzliche Positionen zu Schwangerschaftsabbrüchen, als darum, die beiden in antisemitischer Weise als „jüdische Abtreiber“ darzustellen.

Der Vortrag soll zu Beginn die feministischen und kommunistischen Bewegungen gegen den § 218 in der Weimarer Republik darstellen. Außerdem wird in die Biografien von Else Kienle und Friedrich Wolf eingeführt. Daran anschließend werden die verschiedenen antisemitischen Motive, die in der Berichterstattung um den Prozess gegen Wolf und Kienle auftraten, analysiert. Anhand dessen kann der Frage nach ideologischen Überschneidungen zwischen Antifeminismus und Antisemitismus in Debatten um Schwangerschaftsabbrüche nachgegangen werden. Abschließend werden die Kontinuitäten ins heute beleuchtet.

Abtreibungspraktiken im Deutschen Kaiserreich: Geburtenrückgang – Biopolitik – Gebärstreik

organisiert von Pro Choice Leipzig

Vortrag mit Prof. Dr. Anna Bergmann
14.05 / 19:00 Uhr

Der Vortrag behandelt die rechtliche, medizinische und sexualpolitische Normierung der 1871 im Reichsstrafgesetzbuch des Deutschen Kaiserreichs verankerten Abtreibung als ein Tötungsdelikt und die daraus langfristig entstandenen Konsequenzen für die Abtreibungspraxis von Frauen. In Deutschland, aber auch in anderen Industrieländern, entwickelten sich seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert der Gebrauch neuer Verhütungstechniken und die sich damit verbindende Abtreibungspraxis zu einem Massenphänomen, das sich statistisch als Geburtenrückgang niederschlug. Dieser demografische Wandel löste eine hitzige bevölkerungspolitische Diskussion aus. Eine breite Front gegen die dem weiblichen Keuschheitsideal widersprechende, aber dennoch von Frauen praktizierte Geburtenkontrolle wurde mit antifeministischen, rassenhygienischen, sexualmoralischen und biopolitischen Argumentationsfiguren aufgebaut.

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[DD] Plakat-Gallery: 150 Jahre Widerstand gegen den § 218 StGB

Seit 150 Jahren werden ungewollt Schwangere und Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen durch die Rechtsprechung kriminalisiert. Wir fordern das Recht auf kostenlose, wohnortnahe, legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche. Dafür braucht es die Abschaffung des Paragrafen 218 StGB, sprich die Legalisierung der Abtreibung durch Streichung aus dem Strafgesetzbuch.

In den Schaufensterscheiben der Kosmotique wird es am 15. Mai zwischen 11 und 18 Uhr eine Plakat-Gallery zu sehen geben! Wir beteiligen uns am bundesweiten Aktionstag des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung und deren Kampagne “Weg mit § 218!”. Vor 150 Jahren – am 15. Mai 1871 – wurden Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch im ersten Reichsstrafgesetzbuch verabschiedet. Seitdem kriminalisiert der Paragraf ungewollt Schwangere und Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, auch wenn der Abbruch unter bestimmten Auflagen straffrei bleibt. 150 Jahre Kriminalisierung haben ein gesellschaftliches Tabu rund um den Schwangerschaftsabbruch geschaffen. Die medizinische Versorgungssituation wird immer kritischer – v.a. in ländlichen Räumen -, da immer weniger Ärzt*innen Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Aufgrund der strafgesetzlichen Regelung ist der Schwangerschaftsabbruch nur unzureichend Gegenstand der gynäkologischen Fachärzt*innenausbildung und verstärkt die mangelhafte Versorgungssituation weiter. Ärzt*innen dürfen darüber hinaus auf ihren Webseiten nicht ausführlich über Schwangerschaftsabbrüche informieren und aufklären, weil der Paragraf 219a StGB dies verbietet. Damit muss endlich Schluss sein! Wir fordern das Recht auf kostenlose, wohnortnahe, legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche. Schwangerschaftsabbrüche müssen eine medizinische Leistung sein, deren Kosten wie bei anderen standardisierten medizinischen Leistungen durch die Krankenkassen übernommen werden. Dafür braucht es die Abschaffung des Paragrafen 218 StGB, sprich die Legalisierung der Abtreibung durch Streichung aus dem Strafgesetzbuch.

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[DD] Safe Abortion Day 2020

Zum internationalen „Safe Abortion Day“ am 28. September 2020 rufen in Deutschland bundesweit derzeit über 80 Institutionen, Parteien und Länder-Bündnisse auf.
Mit dem Motto „Schwangerschaftsversorgung ist Grundversorgung“ wird auf die Dringlichkeit hingewiesen, dass die Notsituation für ungewollt Schwangere, einen sicheren Ort und eine qualifizierte medizinische Fachkraft für eine Beendigung der Schwangerschaft zu finden, immer dramatischer wird. Die Zahl der Arztpraxen und Kliniken, die
Schwangerschaftsabbrüche durchführen, war bereits zwischen 2003 und 2018 um rund 40 Prozent auf bundesweit etwa 1.200 Stellen gesunken. Ungewollt Schwangere, die eine Abbruch durchführen lassen wollen, müssen immer längere Strecken zurücklegen, bis zu 200 Kilometer. Die Corona-Krise hat diese Situation noch einmal verschärft.

Mehr Infos: hier

Alle Veranstaltungen zum Safe Abortion Day in Sachsen sind hier gelistet.